New Bike Day und ein zerstörtes Cannondale SuperSix Evo

Über eine gescheiterte Tour in meine Heimat und die ersten 1000 km mit dem neuen Bike

Der letzte Beitrag hier ist nun schon eine Weile her. In der Zwischenzeit bin ich viele schöne Touren gefahren, wovon ich auch einige hier verlinkt habe. Leider fand eine der besagten Runden ein ziemlich verhängnisvolles Ende.

Vor einigen Wochen brach ich zu einer Tour in die Heimat auf. Das Ziel war dabei Theuma, ein kleines Dorf bei Plauen. Bei schmuddeligem Wetter ging es lediglich mit Getränken und Riegeln bepackt los. Schon nach ein paar Minuten setzte der Regen ein und es dauert auch nicht lang, bis ich durchgeweicht war, aber es hat dennoch Spaß gemacht, die Tour zu fahren.

Jedenfalls bis ich nach ungefähr 90 km in Reichenbach einen kleinen Anstieg hochkurbelte. Ich habe noch einen Gang höher geschaltet und plötzlich krachte es am Hinterbau, speichern klimperten und natürlich habe ich so schnell wie möglich gebremst. Dennoch... ein Blick nach unten und das Schaltwerk hing im Laufrad, der Rahmen war dabei im Bereich des Schaltauges komplett zerrissen, das Schaltauge natürlich abgerissen. Einfach so! Demolierte Speichen gab es gratis dazu. Endstation. Ein neues Rad bitte! Oder naja... erstmal Ruhe bewahren, nach Hause kommen und sehen was sich vielleicht noch reparieren lässt.

Mutti holte mich zum Glück gleich mit dem Auto ab. Ich war enttäuscht, besonders da ich gleich wusste, dass der Bereich ungünstig für eine Carbon-Reparatur war, was der Typ dort auch kurze Zeit später bestätigte. Auch Cannondales lebenslange Garantie auf den Rahmen half mir nicht, denn sie gilt nicht für ein Bruch des Schaltauges. Find ich doof ;) Echt, denn das Schaltauge gehört nunmal auch zum Rahmen. Sei es drum. Gleich mal bei eBay schauen, wer vielleicht ein schicken Rahmen zuhause rumfliegen hat... Ok, niemand. Zumindest nicht für einen vernünftigen Preis und/oder in einer coolen Lackierung für Felgenbremse und für eine Di2-Schaltung geeignet und obendrein in der richtigen Größe. Lange warten möchte ich natürlich auch nicht unbedingt, denn die Saison ist bald vorbei und ich habe keine Lust auf das etwas zu große Zweitrad.

Eigentlich wäre doch ein Rad mit Disc Brakes cool 

Also schaute ich nach neuen Rädern. Und ich wurde kurz darauf auch fündig. Im selben Online Store (LinkRadQuadrat), bei dem ich bereits das Cannondale SuperSix gekauft habe fand ich ein hübsche BMC SLR 01 Four in grau, 54cm Rahmenhöhe für eine fairen Preis. Natürlich nicht wenig Geld, aber na ihr wisst schon. Machmal möchte man sich ja auch mal etwas gönnen. Bestellt! Kurze Zeit später kam es per Spedition an, alles bestens gerne wieder :) Diesen Online Shop kann ich nur empfehlen.

Lenker montiert, alles eingestellt und ab gehts. Wenn man noch nie auf dem Rad saß, kann es aber eigentlich nur dann Heikel werden, wenn man die falsche Größe kauft und die wichtigsten Angaben der Rahmengeometrie wie Stack und Reach außer Acht lässt. Verglichen mit dem alten Rad hab es da kaum Unterschiede. Das sollte also passen. Nach ein paar Nachbesserungen im Setup war ich dann auch völlig zufrieden mit der Körperhaltung auf dem Rad. 

Geniales Fahrgefühl durch hohe Steifigkeit

Das BMC punktet vor allem mit dem tollen Rahmen, der extrem verwindungssteif ist und mit cleveren Details daher kommt. Zum Beispiel wurde die Innenverlegung der Bremsleitungen und Kabel recht elegant gelöst. Das Cockpit ist aufgeräumt und es gibt keine außenliegenden Leitungen mehr. Trotzdem kann man jeden beliebigen Lenker anbauen, was ich persönlich wichtig finde, da mir der vom Hersteller verbaute Lenker meist zu breit ist. Man wird hier also nicht auf irgendeine Aero-Lenker-Vorbau-Kombi festgenagelt, welche vielleicht nicht so gut zum Fahrer passt. Trotzdem stimmt die Optik.

Ich hätte es selbst nicht gedacht, aber der Unterschied zum Cannondale SuperSix Evo ist riesig. Egal ob beim Antritt, auf Pflaster oder schlechten Straßen. Der Rahmen fühlt sich sehr stabil an und verwandelt jedes Watt in Beschleunigung. Dagegen war das Cannondale beinahe ein klappriger Haufen. Außerdem begeistern mich die Ultegra Scheibenbremsen durch ihre gute Bremskraft und den knackigen Druckpunkt im Bremshebel. Die Di2 Ultegra R8000 "klickt" jeden Gang gewohnt präzise auf die Ritzel. Ich bin schwer beeindruckt! Mit 7,3 kg ist das Rad trotz Disc Brakes sogar leichter als das Cannondale. Lediglich die matte Carbonlackierung zieht Fette oder Schmierstoffe magisch an, was gerne für Öl-Schmierer sorgt, die man auf hellgrau gut sehen kann. 

Bald gibt es noch einen schmaleren Lenker, damit es ideal auf mich abgestimmt ist. Das Kürzen der Leitungen könnte dabei aufgrund der Innenverlegung notwendig werden. Wahrscheinlich werde ich das selbst erledigen. Auf Youtube sieht es jedenfalls gar nicht so schwer aus. Außerdem hat man es dann drauf und kann in Zukunft Geld sparen, sowie Wartezeit durch die Werkstatt. Die alten Teile möchte ich dafür aber nicht nutzen, denn daraus wird demnächst ein weiteres Bike aufgebaut. Darüber berichte ich euch im nächsten Beitrag. 

In der Sidebar habe ich auch die ersten 1000 km auf dem neuen BMC verlinkt. Einige Touren kann ich euch auch sehr zum nachfahren empfehlen, falls ihr in/um Leipzig wohnt.

Bis bald auf roadbikelife.de   

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